Sandschaufel für den Wüstenfuchs

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Sandschaufel-Halter

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Vom ewigen Eis in die Wüste

Mittlerweile hat der Held einen Russisch-Grundkurs absolviert und trotzdem liegt die Idee von der großen Tour durch Sibirien erst mal auf Eis. Nicht immer werden alle Wünsche beim ersten Aufkeimen wahr. Wer noch nie einen zweiten Anlauf brauchte, der werfe jetzt den ersten Stein (in den Monitor). Wie wäre es vorerst mit etwas Kleinerem und Wärmerem - wie etwa Tunesien? Dort liegt allerdings kiloweise Sand herum und der Held ahnt - er wird eine große Schaufel brauchen. Dreck und Krümel sollen nicht im Patrol landen, die Schaufel muss raus.

Von den Blechbearbeitungsspezialisten bei De Crignis in Augsburg lässt sich der Held eine Präzisisionsscheibe mit Durchmesser 100 Millimeter lasern (Bild links), denn die neue Halterung soll durch das Ersatzrad hindurch an dessen Träger befestigt sein. Das Nabenloch der Nissan-Felge hat 109 mm im Durchmesser. Zukunfts-Sicherheit bis zum Sankt Nimmerleinstag gewährleisten 4 Stehbolzen im Reserveradträger. Sollten dickere oder höhere Reifen unter dem Weihnachtsbaum liegen - mit Adapterhülsen wird alles gut!
An die Halbschale einer Hausantennen-Halterung (Bild rechts) schweißt der Held nun ein 50x30-Millimeter-Rechteckrohr. Die 100-Millimeter-Scheibe hat eine massive Aussparung rechts unten, weil durch sie hindurch, mit viel Glück, später wieder das Ersatzradschloss passen könnte. Außerdem wird man durch sie einen Inbus-Schlüssel ins Innere des Armes stecken können. Die Sandschaufel soll nicht krampfhaft senkrecht hängen, sondern am Ersatzrad oben und unten anliegen. Die innere Halbschale ist also um 5 Grad zur Senkrechten geneigt.

In die innere Halbschale kommt sogleich eine Bohrung und ein M6-Gewinde. Wozu? Damit man eine Madenschraube mit Dorn reindrehen kann Und wozu soll die gut sein? Darüber reden wir später noch.

Jetzt stehen ein paar hässliche Schweißaktionen auf dem Dienstplan. Ein 85 Millimeter hohes Fensterladen-Scharnier wird rigoros zusammengestutzt und verbindet ab sofort die innere und äußere Sandschaufel-Halbschale.Auf der gegenübliegenden Seite kommen zwei angeschweißte Schloss-Schrauben ran, die bald tüchtig die Backen zusammenklemmen sollen.

Höhergelegte Flügelmuttern hat der Held leider nicht im Hause. Na dann muss er halt welche zaubern - mit Schweißmaschine und der Flex. Schon naht die erste Anprobe. Die Generalprobe. Dass das Ersatzrad zum messen, drücken und probieren vorher schon 5 Mal ab- und angeschraubt worden ist, bleibt natürlich unter uns. Jetzt wird auch klar, wozu der Stift (rechtes Bild) dient: Er soll die Schaufel sichern, wenn ein Scherzkeks an den Flügelmuttern gespielt hat. Das kleine Schloss zwischen den beiden Schrauben kann ja keine Klemmspannung erzeugen. Im "worst case" würde das Schäufelchen runter rutschen.

Und so sieht das bei der Generalprobe aus. Jetzt fehlen nur noch anschleifen, grundieren und einfärben. Eigentlich wäre rote Farbe angebracht. Das würde jeden, der hinterher fahren muss, den Neid aus allen Poren treiben. Und die FIA sieht gleich, dass bereits das Wichtigste für einen Dakar- oder sonstigen Start auf das Feinste angerichtet ist.